Vitamin-C-Mangel: Ursachen & Symptome
Der Körper des Menschen kann Vitamin C (Ascorbinsäure) nicht selbst bilden. Er ist daher auf eine bedarfsgerechte Zufuhr angewiesen. Ist diese nicht gewährleistet, kann es zu einem Vitamin-C-Mangel kommen. Eine anhaltende Unterversorgung mit Vitamin C kann verschiedene Mangelerscheinungen verursachen. Die unzureichende Aufnahme beeinträchtigt z.B. das Immunsystem und den Aufbau des Bindegewebes.
Welche Ursachen hat ein Vitamin-C-Mangel?
Der tägliche Bedarf an Vitamin C (Ascorbinsäure) liegt laut DGE bei 110 mg für erwachsene Männer und 95 mg für erwachsene Frauen.1 Um ihn mit der Nahrung zu decken, genügen bereits knapp 100 g rote Paprika oder gut 200 g Orangen.
In Industrieländern wie Deutschland und Österreich kommt es dank des reichhaltigen Nahrungsangebots nur in Einzelfällen zu einem Vitamin-C-Mangel. Dennoch ist es bei einem dauerhaften Verzicht auf Gemüse und Obst durchaus möglich, dass die bedarfsgerechte Versorgung mit diesem Vitamin nicht gewährleistet ist.
Risikofaktoren für einen Vitamin-C-Mangel
Neben einer einseitigen Ernährung gibt es noch weitere Faktoren, die den täglichen Bedarf an Vitamin C erhöhen und einen Mangel begünstigen können.
Zu diesen Risikofaktoren zählen unter anderem:
- Alkoholismus
- Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
- Magen-Darm-Erkrankungen wie chronischer Durchfall
- Diabetes
- Operationen
- Krebserkrankungen
- Entzündungskrankheiten
- Krankheiten, die mit hohem Fieber einhergehen
- Verhütung mit der Antibabypille
- Bestimmte Medikamente
- Leistungssport
- Körperliche Arbeit
Vitamin-C-Mangel bei Rauchern
Raucher benötigen mehr Vitamin C als andere Menschen. Die DGE gibt ihren Tagesbedarf an Ascorbinsäure mit 155 mg für Männer und 135 mg für Frauen an.¹ Aufgrund ihres erhöhten Bedarfs sind Raucher tendenziell anfälliger für einen Vitamin-C-Mangel.
Welche Aufgaben hat Ascorbinsäure?
Vitamin C wird im Körper unter anderem für die Bildung von Kollagen benötigt. Das Strukturprotein Kollagen ist für den Aufbau der Knochen, der Zähne und des Bindegewebes wichtig.
Zudem sorgt Vitamin C als Antioxidans dafür, dass freie Radikale unschädlich gemacht und Schäden an den Zellen des Körpers verhindert werden. Darüber hinaus unterstützt Ascorbinsäure die Aufnahme von Eisen und wirkt der Entstehung von Nitrosaminen entgegen.
Frühe Mangelerscheinungen bei zu wenig Vitamin C
Eine unzureichende Versorgung des Körpers mit Vitamin C macht sich zunächst durch unspezifische Symptome bemerkbar.
Zu den möglichen Mangelerscheinungen zählen z.B.:
- Müdigkeit
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
- Schwäche
- Gewichtsverlust
- Geschwächtes Immunsystem
Skorbut durch schweren Vitamin-C-Mangel
Ein lang anhaltender Vitamin-C-Mangel führt bei Menschen zu einem Erkranken an Skorbut. Da früher in erster Linie Seefahrer von Skorbut betroffen waren, spricht man gelegentlich auch heute noch von der sogenannten Seefahrerkrankheit.
Die wichtigsten Symptome von Skorbut
Skorbut hat unter anderem zur Folge, dass die Bildung von Kollagen und damit der Aufbau des Bindegewebes und der Knochen beeinträchtigt ist. Das führt zu charakteristischen Einblutungen in der Haut um die Haarfollikel sowie zu kleinen und größeren Blutungen, die als blaue Flecken zu erkennen sind. Mit der Zeit kann es durch den anhaltenden Mangel an Vitamin C außerdem zu Blutungen in der Muskulatur und den inneren Organen kommen.
Ohne Behandlungsmaßnahmen kann Skorbut in schweren Fällen zudem:
- Blutungen in den Netz- und Bindehäuten,
- Hirnblutungen sowie
- Veränderungen der Gelenke und
- der Knochen verursachen.
Was kann durch Skorbut noch passieren?
Neben den genannten Symptomen kann sich Skorbut durch diverse weitere Beschwerden bemerkbar machen:
- Patienten neigen zur Bildung von Ödemen (Wassereinlagerungen).
- Es kommt zu Störungen der Wundheilung.
- Das Zahnfleisch entzündet sich und es kommt zu Zahnfleischbluten.
- Zähne lockern sich und es kommt zu Zahnausfall.
- Aufgrund des geschwächten Immunsystems steigt die Infektanfälligkeit.
- An Skorbut Erkrankte leiden regelmäßig an hohem Fieber und starkem Durchfall.
- Die Haut wird durch den anhaltenden Vitamin-C-Mangel trocken und schuppig.
- Trockene und brüchige Haare sind ebenfalls ein mögliches Symptom für Skorbut.
- Mit der Zeit kommt es zu einer Anämie (Blutarmut).
Vitamin-C-Mangel bei Säuglingen und kleinen Kindern
- Bei Säuglingen und kleinen Kindern führt der anhaltende Vitamin-C-Mangel zu gefährlichen Mangelerscheinungen. Dazu zählen vor allem erhebliche Störungen der Entwicklung sowie des Wachstums der Knochen.
- Weitere Folgen der unzureichenden Versorgung mit Ascorbinsäure sind unter anderem Blutungen und Blutarmut. Außerdem leiden betroffene Kinder an starken Schmerzen, die sich insbesondere durch Berührungsempfindlichkeit bemerkbar machen.
- Die bei Säuglingen und Kleinkindern durch Vitamin-C-Mangel ausgelöste Krankheit heißt nicht Skorbut, sondern Moeller-Barlow-Krankheit. Ohne Behandlung führt die Moeller-Barlow-Krankheit zum Tod.
Vitamin-C-Mangel in der Schwangerschaft
Risiken für das ungeborene Baby
Schwangere ab dem 4. Monat und stillende Frauen haben mit 105 mg bzw. 125 mg einen erhöhten Vitamin-C-Bedarf.2 Studien deuten darauf hin, dass ein Vitamin-C-Mangel während der Schwangerschaft nicht zuletzt auch dem ungeborenen Baby schaden und z.B. die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen kann.3
Vitamin C für Schwangere
Es ist deshalb sehr wichtig, dass werdende Mütter auf eine bedarfsgerechte Zufuhr von Vitamin C achten. Ganz nebenbei trägt eine gute Versorgung mit Ascorbinsäure während der Schwangerschaft auch dazu bei, dass Eisen vom Körper besser aufgenommen und ein Eisenmangel vermieden werden kann.
Wie wird Vitamin-C-Mangel diagnostiziert?
Wenn mögliche Symptome eines Vitamin-C-Mangels auftreten, sollte man zeitnah einen Arzt aufsuchen. Dieser kann im Rahmen einer Blutuntersuchung den Vitamin-C-Status überprüfen. Je nach Symptomen können gegebenenfalls noch weitere Untersuchungen notwendig sein.
Was tun bei Vitamin-C-Mangel?
Wird ein Vitamin-C-Mangel diagnostiziert, muss diesem zeitnah mit der Aufnahme von Ascorbinsäure in der richtigen Menge entgegengewirkt werden. Neben dem vermehrten Verzehr von Obst und Gemüse können zu diesem Zweck auch Vitamin-C-Präparate eingenommen werden.
Liegt ein schwerer Mangel vor, der bereits zu einem Erkranken an Skorbut geführt hat, ist die hochdosierte Einnahme von Vitamin C erforderlich. Die Gabe kann in diesem Fall sowohl oral als auch parenteral erfolgen. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, künftig Vitamin C in ausreichender Menge mit der Nahrung aufzunehmen.
Vitamin-C-Mangel vermeiden
Um einen ernährungsbedingten Vitamin-C-Mangel zu vermeiden, genügt es im Normalfall, auf eine ausgewogene Ernährung mit den richtigen Lebensmitteln zu achten. Durch die regelmäßige Zufuhr von Gemüse und Obst lässt sich einem Mangel an Vitamin C unter normalen Umständen gut vorbeugen.
