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Welche Wirkung hat Vitamin E?

Vitamin E bzw. Tocopherol ist ein fettlösliches Vitamin. Für den menschlichen Körper ist es insbesondere aufgrund seiner antioxidativen Wirkung wichtig. Als Antioxidans schützt es die Zellen vor freien Radikalen. Wir gehen auch den Fragen nach, ob Vitamin E z.B. bei Krebs hilft oder das Schlaganfallrisiko mindern kann. Um den Tagesbedarf an Vitamin E zu decken, reicht eine ausgewogene Ernährung aus. Als gute Quellen für Tocopherol gelten Nüsse und Pflanzenöl.

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Welche Funktion hat Vitamin E im Körper?

Tocopherol hat im Körper des Menschen verschiedene wichtige Aufgaben. Für die Gesundheit ist Vitamin E vor allem aufgrund seiner antioxidativen Wirkung bedeutsam. Als Antioxidans ist es seine Aufgabe, die Zellen im Körper vor Schäden durch oxidativen Stress zu schützen.
Oxidativer Stress wird durch freie Radikale verursacht. Bei freien Radikalen handelt es sich um Stoffwechselzwischenprodukte. Ihre Bildung kann unter anderem durch UV-Strahlung sowie das Rauchen verstärkt werden.
Neben seiner Funktion als Antioxidans soll Vitamin E z.B. auch:
  • eine normale Gedächtnisfunktion unterstützen,
  • das Risiko für Atherosklerose (Arterienverkalkung) senken
  • und Entzündungen entgegenwirken.

Welche Wirkung hat Vitamin E für die Haut?

Vitamin E ist ein unverzichtbares Antioxidans. Seine Wirkung ist für die Zellen im ganzen Körper sehr wichtig. Aus diesem Grund ist es auch in zahlreichen Produkten für die Hautpflege enthalten.

vitamin-e-wirkung-haut

In Pflegeprodukten für die Haut soll Vitamin E unter anderem dazu beitragen:

  • Falten und trockener Haut entgegenzuwirken,
  • die Hautalterung zu verlangsamen sowie
  • die Bildung neuer Hautzellen zu unterstützen.

Neben Tocopherol nutzen Kosmetikhersteller für ihre Produkte auch Tocotrienole. Bei Tocotrienolen handelt es sich um andere Formen von Vitamin E. Im Hinblick auf die Hautpflege haben Tocotrienole insbesondere den Vorteil, dass sie von der Haut besser aufgenommen werden können.

Wirkt Vitamin E bei Krebs?

Gelegentlich wird behauptet, dass die Zufuhr von Vitamin E als Nahrungsergänzungsmittel Krebserkrankungen vorbeugen soll. Studien konnten dies bislang jedoch nicht zweifelsfrei belegen und liefern zum Teil unterschiedliche Ergebnisse.

Eine 2014 durchgeführte Untersuchung kam sogar zu dem Ergebnis, dass die Einnahme von Vitamin E als Nahrungsergänzungsmittel bei Männern das Risiko für Prostatakrebs erhöhen kann.1

Kann Vitamin E das Schlaganfallrisiko senken?

Vitamin E soll dazu beitragen können, das Schlaganfallrisiko zu senken. Allerdings lässt sich diese Behauptung hinsichtlich der Wirkung von Tocopherol nicht zweifelsfrei belegen.
Laut einer im Jahr 2010 veröffentlichten Metastudie scheint eine Supplementierung mit Vitamin E zwar das Risiko für das Erleiden eines ischämischen Schlaganfalls (Minderdurchblutung) zu reduzieren. Gleichzeitig ist jedoch das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall (Hirnblutung) erhöht.2

Tagesbedarf: Wie viel Vitamin E am Tag?

  • Der tägliche Bedarf an Tocopherol unterscheidet sich je nach Alter und Geschlecht.
  • Die DGE empfiehlt für Männer eine tägliche Zufuhr von 12 mg – 15 mg und für Frauen 11 mg – 12 mg.
  • Stillende und schwangere Frauen haben einen höheren Tagesbedarf und benötigen 17 mg bzw. 13 mg Vitamin E täglich.
  • Bei kleinen Kindern und Jugendlichen bis zu einem Alter von 19 bewegt sich der Tagesbedarf zwischen 3 mg und 15 mg.3

Mit welchen Lebensmitteln kann man den Tagesbedarf decken?

Um den Tagesbedarf zu decken, eignen sich vor allem verschiedene Nüsse und Pflanzenöle sehr gut. Sonnenblumenöl bringt es auf rund 63 Milligramm. Weizenkeimöl hat sogar einen Vitamin-E-Gehalt von 174 Milligramm. Haselnüsse und Mandeln enthalten immerhin 22 Milligramm bzw. 26 Milligramm Tocopherol.

In tierischen Lebensmitteln findet sich normalerweise nur eine sehr kleine Menge Vitamin E. Für eine bedarfsgerechte Versorgung spielen sie daher keine allzu große Rolle.

Hat Vitamin E Nebenwirkungen?

Vitamin E erfüllt im Körper des Menschen ohne Zweifel wichtige Aufgaben. Allerdings sollte es nicht einfach in größeren Mengen als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

Denn zu viel Vitamin E kann durchaus unerwünschte Nebenwirkungen haben:

  • Eine Überdosierung kann zu Durchfall und anderen Verdauungsproblemen führen.
  • Bei der Einnahme von Blutverdünnern oder Blutgerinnungsstörungen kann zu viel Vitamin E das Blutungsrisiko erhöhen.
  • Die hochdosierte Einnahme kann bei einigen Menschen dazu führen, dass die Schilddrüsenhormone in ihrem Blut abnehmen.

Hilft Vitamin E bei Akne?

Vitamin E besitzt einen entzündungshemmenden Effekt. Dieser Umstand kommt nicht zuletzt auch der Haut bzw. dem Hautbild zugute. In Kombination mit anderen Nährstoffen wie Zink soll Vitamin E die gesunde Eigenschaft haben, Akne entgegenzuwirken.3

Tagesbedarf: Wie viel Vitamin E braucht man?

  • Die DGE empfiehlt für erwachsene Frauen 11-12 mg und für Männer 12 -15 mg Tocopherol pro Tag.
  • Bei schwangeren und stillenden Frauen beträgt der Tagesbedarf 13-17 mg.
  • Säuglinge brauchen laut DGE täglich 3-4 mg Tocopherol.
  • Bei Kindern und Jugendlichen bis zum Alter von 19 Jahren bewegt sich der Tagesbedarf 5-15 mg.4

Überdosierung vermeiden: Wie hoch ist die maximale Tagesdosis?

Die EFSA hat für Tocopherol eine maximale Tagesdosis von 300 mg festgelegt.4 Liegt die Zufuhr darunter, sind im Normalfall keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Wie wirkt sich ein Vitamin-E-Mangel aus?

Ein anhaltender Mangel führt dazu, dass Vitamin E seine antioxidative Wirkung nicht mehr richtig entfalten kann. Fehlen dem Körper Antioxidantien, schädigen freie Radikale mit der Zeit vermehrt die Zellen. Es kommt zu Schäden am Nervensystem und an der Muskulatur.

Welche Symptome verursacht die unzureichende Zufuhr?

Wie alle fettlöslichen Vitamine kann der Körper Tocopherol speichern. Aus diesem Grund macht sich ein Vitamin-E-Mangel oftmals erst nach Jahren mit Symptomen bemerkbar.

Zu den möglichen Mangelerscheinungen zählen unter anderem:

  • trockene Haut und eine Störung der Wundheilung,
  • Muskelschwäche und Koordinationsstörungen,
  • Gefühllosigkeit in den Gliedmaßen und
  • eingeschränkte Reflexe.

Wie kommt es zu einem Mangel?

Eine ernährungsbedingte Unterversorgung ist in Industrieländern nahezu ausgeschlossen. Stattdessen handelt es sich bei der Ursache für den Vitamin-E-Mangel im Normalfall um eine Krankheit, die die Aufnahme von Tocopherol bzw. die Verdauung von Fett aus der Nahrung beeinträchtigt. Zu den in diesem Zusammenhang relevanten Erkrankungen zählen z.B. Morbus Crohn  und Zöliakie .

Manchmal kann auch ein genetischer Defekt für den Mangel verantwortlich sein. Bei Betroffenen kann der Körper das mit der Nahrung aufgenommene Vitamin E nicht verstoffwechseln. Dadurch kommt es trotz einer ausgewogenen Ernährung zu einer Unterversorgung mit den entsprechenden Folgen.

Ist Vitamin E als Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Eine ausgewogene Ernährung liefert dem Körper normalerweise eine ausreichende Menge Tocopherol. Gesunde Menschen können ihren Tagesbedarf gut mit Nüssen und anderen Vitamin-E-reichen Lebensmitteln decken. Die Einnahme von Vitamin-E-Präparaten ist nur zum Ausgleich eines Mangels sinnvoll. Um einen Mangel zu diagnostizieren, kann man den Vitamin-E-Spiegel im Blut messen lassen.

Das Wichtigste zur Wirkung von Vitamin E auf einen Blick

  • Dank seiner antioxidativen Wirkung trägt Vitamin E zum Schutz der Zellen des Körpers vor oxidativem Stress bei.
  • Da Vitamin E eine positive Wirkung auf die Haut hat, ist es oft in Form von Tocopherolen und Tocotrienolen in Pflegeprodukten enthalten.
  • Um den Tagesbedarf eines gesunden Menschen zu decken, reichen Lebensmittel wie Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl und Nüsse aus.
  • Eine deutlich über den Bedarf hinausgehende Zufuhr von Vitamin E kann Nebenwirkungen haben und z.B. Durchfall verursachen.
  • Mangelerscheinungen werden im Normalfall durch Erkrankungen oder einen Gendefekt verursacht.
  • Um einen krankheitsbedingten Mangel zu beheben, kann ein Vitamin-E-Präparat sinnvoll sein.

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Wichtig zu wissen

Leidest Du an Beschwerden, bestimmten Erkrankungen oder vermutest Mangelerscheinungen? Dann suche bitte unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt auf, um das zu besprechen.

Quellen

1 Alan R. Kristal, Amy K. Darke, J. Steven Morris, Catherine M. Tangen, Phyllis J. Goodman, Ian M. Thompson, Frank L. Meyskens, Jr, Gary E. Goodman, Lori M. Minasian, Howard L. Parnes, Scott M. Lippman, Eric A. Klein: Baseline Selenium Status and Effects of Selenium and Vitamin E Supplementation on Prostate Cancer Risk (Veröffentlichung: 22.02.2014). URL: https://academic.oup.com/jnci/article/106/3/djt456/977656?login=true (zuletzt aufgerufen am: 18.07.2022).

2 Markus Schürks, Robert J Glynn, Pamela M Rist, Christophe Tzourio, Tobias Kurth: Effects of vitamin E on stroke subtypes: meta-analysis of randomised controlled trials (Veröffentlichung: 04.11.2010). URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2974412/ (zuletzt aufgerufen am: 18.07.2022).

3 Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.: Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr von VItamin E (letzte Überarbeitung: 2000). URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-e/ (zuletzt aufgerufen am: 13.07.2022).

4 Tolerable upper intake levels for vitamins and minerals (Veröffentlichung: Februar 2006). Scientific Committee on Food, Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies. URL: https://www.efsa.europa.eu/sites/default/files/efsa_rep/blobserver_assets/ndatolerableuil.pdf (zuletzt aufgerufen am 13.07.2022).