Vitamin-B1-Überdosierung

Thiamin bzw. Vitamin B1 spielt vor allem für das Nervensystem und den Energiestoffwechsel eine Rolle. Da der Körper es nicht selbst bilden kann, ist er auf eine regelmäßige Zufuhr mit der Nahrung angewiesen. Eine Vitamin-B1-Überdosierung ist mit normalen Lebensmitteln und oral eingenommenen Vitaminpräparaten nahezu unmöglich. Dennoch kann zu viel Thiamin unter bestimmten Umständen Nebenwirkungen verursachen.

Welche Wirkung hat Vitamin B1 im Körper?

Der Körper des Menschen benötigt Thiamin für verschiedene Stoffwechselprozesse. Das wasserlösliche Vitamin ist insbesondere für den Energiestoffwechsel wichtig. Es trägt als Coenzym dazu bei, dass mit der Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate und Proteine in Energie umgewandelt werden können.

Außerdem spielt Vitamin B1 für die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen und der Muskulatur eine Rolle. Eine bedarfsgerechte Versorgung ist somit auch für die normale Funktion des Nervensystems entscheidend.

Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Thiamin?

Wie viel Vitamin B1 der Körper braucht, hängt vom Alter sowie vom Geschlecht und den Lebensumständen ab. Die DGE hat für Thiamin folgende Referenzwerte festgelegt:

Erwachsene haben einen Tagesbedarf von 1 mg - 1,3 mg Vitamin B1.
Männer benötigen normalerweise etwas mehr Thiamin als Frauen.
Der Thiamin-Bedarf ist bei schwangeren und stillenden Frauen erhöht.
Babys benötigen zwischen 0,2 mg und 0,4 mg pro Tag.
Ältere Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre haben einen Tagesbedarf zwischen 0,6 mg und 1,4 mg.¹

Welche Folgen hat ein Vitamin-B1-Mangel?

In Industrieländern kommt es normalerweise nur durch Gesundheitsprobleme zu einem Mangel an Thiamin. Bestimmte Krankheiten können die Aufnahme beeinträchtigen oder den Bedarf erhöhen. Das ist z.B. bei Alkoholmissbrauch, manchen Medikamenten oder chronischen Erkrankungen des Darms wie Morbus Crohn der Fall.

Der Vitamin-B1-Mangel führt unter anderem zu Störungen des Energiestoffwechsels und der Reizübertragung zwischen den Nerven und der Muskulatur. Bei einem schweren Mangel erkranken Betroffene schließlich an Beriberi bzw. Beri-Beri. Unbehandelt kann man an den Folgen des Thiamin-Mangels sogar sterben.

Wie äußert sich ein Vitamin-B1-Mangel?

Eine unzureichende Versorgung des Körpers mit Vitamin B1 kann sich durch diverse Mangelerscheinungen bemerkbar machen. Die auftretenden Symptome lassen sich auf die mit dem Mangel einhergehende Beeinträchtigung des Stoffwechsels und des Nervensystems zurückführen.

Zu den typischen Symptomen eines Thiamin-Mangels gehören z.B.:

Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust,
Müdigkeit und Muskelschwäche,
Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System
und Störungen des Gedächtnisses

Überdosierung: Kann man zu viel Vitamin B1 aufnehmen?

Thiamin zählt zu den wasserlöslichen Vitaminen. Der Körper kann es deshalb nicht gut speichern. Bei einer potenziellen Überdosierung wird das Vitamin B1 aus der Nahrung entweder vom Darm erst gar nicht aufgenommen oder einfach mit dem Urin wieder ausgeschieden.

Aus diesem Grund ist eine Überdosierung mit normalen Lebensmitteln praktisch ausgeschlossen. Das gilt grundsätzlich auch für die zusätzliche Einnahme als Nahrungsergänzungsmittel.

Wann verursacht eine Vitamin-B1-Überdosierung Nebenwirkungen?

Wenn man Thiamin in hoher Dosis von einem Arzt als Injektion verabreicht bekommt, kann das durchaus zu einer Überdosierung bzw. zu Nebenwirkungen führen.

Eine Überdosierung durch die intravenöse Gabe von Vitamin B1 kann unter anderem:

Hitzewallungen und Schweißausbrüche,
Probleme mit dem Magen,
Herzrhythmusstörungen
sowie Kopfschmerzen verursachen.

Wie hoch ist die maximale Tagesdosis für Vitamin B1?

Vitamin B1 verursacht im Allgemeinen keine Nebenwirkungen, wenn man zu viel davon mit der Ernährung oder Vitaminpräparaten einnimmt. Die EFSA hat deshalb darauf verzichtet, eine maximale Tagesdosis für die Thiamin-Zufuhr festzulegen.² Das gilt auch für das Bundesinstitut für Risikobewertung (BFR). Das BFR hat keine Höchstmengen für Vitamin B1 in Nahrungsergänzungsmitteln oder in mit Thiamin angereicherten Lebensmitteln festgelegt.³

Welche Lebensmittel enthalten Thiamin?

Vitamin B1 ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Gute Quellen für Thiamin sind vor allem Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Schweinefleisch. Am meisten Vitamin B1 liefern Weizenkeime mit 2 mg und Sonnenblumenkerne mit 1,9 mg pro 100 g.

Kartoffeln und Zucchini können ebenfalls zur Deckung des Tagesbedarfs mit der Ernährung beitragen. Allerdings ist der Thiamin-Gehalt von Gemüse im Vergleich zu Lebensmitteln wie Haferflocken oder Erbsen deutlich geringer.

Wie kann man eine Vitamin-B1-Überdosierung verhindern?

Wenn sich die Zufuhr auf die normale Ernährung beschränkt, ist eine Überdosierung praktisch ausgeschlossen. Selbst eine über den Tagesbedarf hinausgehende Einnahme als Nahrungsergänzungsmittel erweist sich in der Regel als unproblematisch.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Du einfach möglichst viel Vitamin B1 einnehmen solltest. Schließlich bringt Dir ein Vitaminpräparat nur dann etwas, wenn tatsächlich ein zusätzlicher Bedarf für bestimmte Nährstoffe besteht.

Ob das der Fall ist und Du von der zusätzlichen Zufuhr profitieren kannst, lässt sich z.B. mithilfe einer Genanalyse herausfinden. Die Ergebnisse des Labors ermöglichen es Dir, eine an Deine Bedürfnisse angepasste Mikronährstoffmischung zusammenstellen zu lassen.

Ist eine Vitamin-B2-Überdosierung-gefährlich?

Mit normaler Nahrung ist eine Überdosierung von Riboflavin praktisch unmöglich. Wenn man zu viel Vitamin B2 zu sich nimmt, scheidet es der Körper einfach wieder aus.

Nach derzeitigem Kenntnisstand ist selbst eine deutliche Überdosierung unbedenklich. Aus diesem Grund wurden bislang auch noch keine Höchstmengen für Riboflavin in Nahrungsergänzungsmitteln festgelegt.

Vitamin B2 als Nahrungsergänzungsmittel

In bestimmten Situationen kann eine Nahrungsergänzung mit Vitamin B2 sinnvoll sein. Sie kann beispielsweise nach einer Operation oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente helfen, einen erhöhten Bedarf zu decken. Das bedeutet allerdings nicht, dass man sich in jedem Fall Vitamin-B2-Tabletten kaufen und zu sich nehmen sollte.

Denn auch wenn eine Überdosierung nach derzeitigem Wissensstand unbedenklich ist, bringt die Einnahme ohne tatsächlich vorhandenen Bedarf keinerlei Vorteile. Die Zufuhr von Vitamin B2 als Nahrungsergänzungsmittel ergibt daher nur dann Sinn, wenn sie wirklich notwendig ist.

Es empfiehlt sich, vorab eine Analyse der eigenen Gene durchführen zu lassen. Anhand der dabei gewonnenen Erkenntnisse lässt sich eine exakt auf den individuellen Bedarf abgestimmte Mischung aus Vitamin B2 und anderen wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen zusammenstellen.

Vitamin B1ist unter anderem für den Kohlenhydratstoffwechsel und das Nervensystem bedeutsam.
Erwachsene benötigen pro Tag zwischen 1 mg und 1,3 mg, wobei Männer üblicherweise einen höheren Bedarf als Frauen haben.
Vitamin B1 ist in nennenswerten Mengen unter anderem in Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und magerem Fleisch enthalten.
Eine Vitamin-B1-Überdosierung ist mit der Ernährung und normalen Vitaminpräparaten nahezu unmöglich.
Als Injektion verabreichtes Thiamin kann Nebenwirkungen wie Übelkeit und Kopfschmerzen auslösen.
Erkrankungen können die Aufnahme beeinträchtigen und einen Vitamin-B1-Mangel begünstigen.
Die Einnahme eines Vitamin-B1-Präparats ist nur sinnvoll, um einen vorhandenen Mangel auszugleichen.

Leidest du an Beschwerden, bestimmten Erkrankungen oder vermutest Mangelerscheinungen? Dann suche bitte unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt auf, um das zu besprechen.